Du suchst eine Ernährungsberatung in Freising oder München? -So findest die richtige Ernährungsberatung für dich

Bist dir aber unsicher, wer qualifiziert ist, was das Angebot vor Ort umfasst und wie die Krankenkasse sich beteiligt? Kein Wunder: Die Berufsbezeichnung „Ernährungsberater:in“ ist rechtlich nicht geschützt. Entsprechend vielfältig sind Qualifikationen, Spezialisierungen und Beratungsansätze. Dieser Artikel hilft dir, den Überblick zu bekommen und am Ende gibt es eine kleine Übersicht für dich.

Ernährungsberatung – kein geschützter Begriff

Tatsächlich darf sich in Deutschland jede Person „Ernährungsberater:in“ nennen. Ein Wochenendkurs ist nicht mal zwingend erforderlich. Wer schon mal einen Podcast zu Ernährung gehört oder ein Buch darüber gelesen hat, könnte theoretisch als Ernährungsberater:in die eigenen Praxispforten öffnen. Zumindest zur Beratung von gesunden Menschen ohne Diagnosen ist das gesetzlich nicht verboten. Wer jedoch beratend bei gesundheitlichen Beschwerden tätig sein will, braucht eine Heilerlaubnis (z. B. über die Heilpraktikerprüfung).

Seriöse Fachkräfte verwenden deshalb geschützte Berufsbezeichnungen wie Diätassistent:in, Ökotropholog:in, Ernährungswissenschaftler:in – oder kommen aus angrenzenden Professionen wie Ernährungsmedizin, Gesundheitswissenschaft oder Psychotherapie. Diese Titel setzen eine staatlich anerkannte Ausbildung, ein abgeschlossenes Studium oder eine ärztliche bzw. psychotherapeutische Weiterbildung voraus.

Die wichtigsten Berufsgruppen im Überblick

Insgesamt gibt es Berufe, die sich im Studium mehr auf Ernährung spezialisieren wie Diätassistenz, Ernährungswissenschaften oder Ökotrophologie und andere Berufe, die auch relevant sind, wie Ernährungsmedizin, Psychotherapie oder Gesundheitswissenschaften. Die Grenzen der Expertisen überschneiden sich. Fachliche Tiefe und Fokus sind aber unterschiedlich. Welche Ausrichtung am besten zu deinem Anliegen passt, kannst du im Vorgespräch klären und anhand deines Gefühls entscheiden.

1 Ernährungsmedizin

Ernährungsmediziner:innen sind Ärzt:innen mit einer Weiterbildung in Ernährungsmedizin. Damit bilden sie die höchste medizinische Instanz in der Ernährung. Sie können Diagnosen stellen, medizinische Therapien leiten und insbesondere komplexe Stoffwechsel- und ernährungsbedingte Erkrankungen abklären und Behandlungen verordnen. Allerdings bieten die medizinischen Rahmenbedingungen und die Expertise in der Regel nicht die Möglichkeit Verhaltsveränderungen prozessorientiert zu begleiten. Dazu ist eine ergänzende Ernährungsberatung sinnvoll.

2 Diätassistenz

Das ist eine praxisnahe Ausbildung mit Schwerpunkt auf klinischer Ernährung und Diättherapie. Besonders geeignet für eine Beratung, welche Lebensmittel bei bestimmten Erkrankungen ideal bzw. nicht ganz so ideal sind. Besonders praktisch im klinischen Kontext.

3 Ernährungswissenschaften

Ein interdisziplinäres Studium, das den Fokus stark auf Naturwissenschaften legt wie Biochemie, Physiologie, Stoffwechsel, aber auch Lebensmittelchemie und Ernährungsmedizin. Es ist forschungsnah, analytisch und medizinisch orientiert.

4 Ökotrophologie

Zu deutsch eine Kombination aus Haushaltswissenschaften und Ernährungswissenschaften: Ein interdisziplinäres Studium mit Inhalten aus Ernährungs-, Haushalts-, Lebensmittel- und Wirtschaftswissenschaften. Es bietet eine breite Basis mit verschiedenen Spezialisierungsmöglichkeiten.

5 Gesundheitswissenschaften/Public Health

Diese Fachkräfte arbeiten vor allem im Bereich Prävention, Public Health und Gesundheitsförderung. Sie entwickeln Programme, arbeiten in Betrieben oder Bildungseinrichtungen und bringen Expertise zu Setting-Arbeit, Gesundheitssystemen und Gesundheitskommunikation ein. Sie sind daher weniger für individuelle Ernährungstherapie geeignet, aber besonders bei Programmen zur Gesundheitsförderung wie im Betrieblichen Geusndheitsmanagement.

6 Psychotherapie

Psychotherpeut:innen beschäftigen sich mit Verhalten, Emotionen und psychischen Belastungen und können psychische Störungen diagnostizieren und behandeln. Sie sind besonders relevant, wenn Essverhalten stark mit Stress, Trauma oder Selbstwert verknüpft ist – und wenn eine Essstörung vorligt. Sie dürfen psychische Erkrankungen diagnostizieren und behandeln und können bei tiefgreifenden Mustern, Trauma oder psychischen Komorbiditäten entscheidend unterstützen.

7 Heilpraktiker

Dürfen in gewissem Rahmen Diagnosen stellen und können bei psychischen oder komplexen Beschwerden hilfreich sein – insbesondere, wenn andere Versorgungsweg wie Arzt oder Psychotherapie blockiert oder schwer zugänglich sind. Die Qualität ist allerdings schwer einschätzbar, da es keine einheitliche Ausbildungspflicht gibt.

Ernährungsberatung – Was gibt es?

Alle Berufsgruppen – ausgenommen in der Ernährungsmedizin, Psychotherapie und Heilpraktiker – müssen sich in zwei rechtlich klar definierten Bereichen bewegen:

a) Prävention & Gesundheitsförderung nach § 20 SGB V

  • richtet sich an gesunde Menschen oder Risikogruppen
  • Ziel: Erkrankungsrisiken verringern
  • keine ärztliche Verordnung nötig

Präventionskurse müssen von der Zentralen Prüfstelle für Prävention (ZPP) zertifiziert sein. Die ZPP stellt sicher, dass Anbieter:innen die Qualitätsanforderungen der Krankenkassen erfüllen.

b) Ernährungstherapie bei Erkrankungen nach § 43 SGB V

  • erfordert eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung
  • Ökotropholog:innen und Ernährungswissenschaftler:innen benötigen zudem eine Zusatzqualifikation bei einem Berufsverband wie DGE oder VDOE
  • z. B. bei Adipositas (BMI > 30), Diabetes, Mangelernährung, Verdauungsproblemen,…
  • als ergänzende Leistung zur Rehabilitation und zur Reduktion eines Rückfallrisikos

Spezialisierungen in der Ernährungsberatung

Im Prinzip kann man das auch nur grob unterteilen, weil sich die meisten Ernährungsfachkräfte sich auf 3-5 Bereiche hiervon spezialisieren. Und nur weil sie sich spezialisiert haben, heißt das nicht, dass sich nicht in der Lage dazu wären bei anderen Anliegen kompetent zu beraten. Das musst du individuell abklären, falls dir ein Berater besonders symptathisch vorkommt (wie ich zum Beispiel, oder?). Wenn dir ein:e Berater:in sympathisch erscheint, lohnt sich immer ein offenes Gespräch um die Passung zu klären.

Rahmen:

  • Gesundheitsfördernde Ernährung
  • Ernährungstherapie bei Erkrankungen

Inhaltlich:

  • Übergewicht/Adipositas
  • Übergewicht/Adipositas; Zielgruppe „Erwachsene“
  • Übergewicht/Adipositas; Zielgruppe „Kinder und Jugendliche“
  • Ernährung bei angeborenen Stoffwechselerkrankungen (z. B. PKU, Mukoviszidose)
  • Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit
  • Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern
  • Ernährung von Kindern
  • Ernährung von Senioren
  • Ernährung bei Sport
  • Besondere Ernährungsformen (u. a. Vollwerternährung, vegetarische Ernährung)
  • Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Hyperurikämie und Gicht
  • Essstörungen
  • Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten
  • Zöliakie/Sprue
  • Hauterkrankungen (Neurodermitis, Urtikaria/Nesselsucht)
  • Magen- und Darmerkrankungen
  • Magen- und Darmerkrankungen inkl. Zustand nach Operationen
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Lebererkrankungen
  • Pankreaserkrankungen
  • Nierenerkrankungen/Ernährung von Dialysepatienten
  • Osteoporose
  • Krebs
  • Mangelernährung (Malnutrition)
  • Schluckstörungen
  • Enterale Ernährung
  • Parenterale Ernährung
  • Ernährung bei HIV/Aids

Sonstiges:

  • Gesundheitsförderung in Betrieben
  • Gesundheitsförderung in Tageseinrichtungen für Kinder
  • Gesundheitsförderung in Schulen
  • Vorträge, Seminare, Workshops
  • Schulung von Multiplikatoren

Hier kannst du mich einordnen

Ich biete ernährungspsychologische Beratung in Freising und München an, auf Wunsch auch digital. Mein Ansatz basiert auf psychologischer Tiefe und ist wissenschaftlich-medizinisch fundiert und orientiert sich an den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungspsychologie.
In der Regel geht es bei meinen Klienten vorallem um Gewichtsreduktion, oft in Verbindung mit medizinischen Diagnosen. Erwachsene, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Essstörungen begleite ich professionell und feinfühlig.

Dabei geht es mir nicht um strikte Vorgaben oder Diätpläne, sondern um eine offene, wertschätzende Begleitung ohne moralischen oder dogmatischen Druck. Mir ist es wichtig den Leidensdruck zu verringern, der durch eine Diätmentalität, das Körpererleben, emotionalem Essen oder dem Umgang mit Ernährung entsteht, auch in Verbindung mit psychisch herausfordernden Lebensphasen. Bei meinen Klienten gibt meistens den Wunsch nach Abnehmen ohne Diät oder nach innerer Motivation und Selbstfürsorge statt Disziplin und Verzicht.

Was kostet Ernährungsberatung – und zahlt die Kasse?

Ein seriöses Angebot zeichnet sich durch klare Preisangaben und einen Kostenvoranschlag vor der ersten Sitzung aus.

  • Die übliche Gehaltsempfehlung liegt zwischen 80–130€ pro 60 Minuten.
  • Mein aktueller Stundensatz liegt bei 90€.

Gesetzliche Krankenkassen bezuschussen in der Regel 5 Sitzungen pro Jahr mit ca. 35–45€ pro Sitzung.
Private Kassen und die Beihilfe übernehmen oft einen deutlich größeren Anteil – teilweise sogar den vollen Betrag.

Rechenbeispiel:
Eine Sitzung dauert in der Regel 30 Minuten oder 1 Stunde, also den halben bzw. vollen Stundensatz. Bei 1h zum Kennenlernen und 4x 30min, würde dies also 270€ kosten, wobei etwa 185€ bezahlt würde, weil für die erste Stunde oft mehr bezahlt wird. Du müsstes für 3h Beratungszeit dann noch 85€ selbstzahlen.
Dies Zahlen sind aber ohne gewähr, denn: Die Details hängen der Versicherungsgesellschaft ab, eventuell deinem Tarif und von deinem Einzelfall. Außerdem legst du vielleicht wert auf eine gute Betreuung. In dieseem Fall solltest du darüber nachdenken immer 60min Sitzungen zu buchen. Jedenfalls solltest du den Kostenvoranschlag im Vorfeld zu deiner Versicherung schicken und dich genau über die Kosten aufklären lassen, die tatsächlich auf dich zukommen. Die Rechnung am Ende einzureichen lohnt sich eigentlich immer.

Übersicht worauf du achten solltest:

  1. Qualifikation & fachlicher Rahmen
    Staatlich anerkannter Abschluss? Transparentes Berufsbild? Listung bei einem Berufsverband z.B. DGE?
  2. Spezialisierung & Erfahrung
    Passt die Spezialisierung zu deinem Anliegen?
  3. Haltung & Arbeitsweise
    Wirst du begleitet oder belehrt? Geht es um Kontrolle oder Verständnis? Wird etwas verkauft?
  4. Struktur & Transparenz
    Gibt es Kennenlernangebote? Werden Grenzen und Abläufe offen erklärt?
  5. Kosten & Kassenleistung
    Wird transparent über Kosten aufgeklärt? Liegen alle Infos vor?

Wenn du merkst, dass dein Bauchgefühl nicht passt – sprich es an oder nimm Abstand. Gute Beratung beginnt immer mit Vertrauen.

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