Hallo, ich bin Florian, habe ein Fabel für Ernährungspsychologie und liebe Essen.
Ja, vielleicht unüblich sich so vorzustellen, aber genau aus diesem Grund bin ich Ernährungswissenschaftler geworden. Essen war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens und das (sollte) uns allen so gehen, weil wir essen müssen zum Überleben, oder? Aber das alleine ist nicht befriedigend. Und das obwohl es heutzutage so viele Möglichkeiten an tollem Essen gibt.

Ich habe für mich herausefunden wie ich den Überfluss zum Abnehmen einsetzen konnte und dabei 0 Einschränkungen hingenommen. Klingt zu unglaublich?
Das ist meine Geschichte, wie sich für mich Genuss und mein Wohlfühlgewicht vereint haben:
Ich war schon immer nicht grade schlank, aber jetzt auch nicht grade schwer übergewichtig. Dennoch hat mein Körper dazu geführt, dass ich mir anders vorkam. Was nicht nur daran lag, dass ich früher alle um zwei Köpfe überragt hatte. Schließlich liegt kochen bei uns in der Familie und gegessen habe ich schon immer gern. Immerhin hat meine Mutter jeden Tag frisch gekocht und drei Malzeiten aufgetischt, aber Süßigkeiten hatten es mir besonder angetan.
Als ich in der Oberstufen Zeit begonnen habe mich vegetarisch und schließlich vegan zu ernähren, habe ich das Kochen dann übernommen. Gleichzeitig wollte ich, ungleich einem vorigen Versuch, diesen Lebensstil beibehalten können. Deshlab habe ich mich intensiv beschäftigt, wie ich mich mit welchen Nährstoffen versorgen muss und habe dementsprechend selbst ausgezeichnete Gerichte und Skills entwickelt. Zeitgleich verlor ich einige Kilos und habe mein Wunschgewicht erreicht. Kochen wurde vor dem Abi für mich zur Leidenschaft. Deshalb entschied ich mich Ernährunsgwissenschaften zu studieren. Mein Marathontraining zu derzeit wurde dadurch auch auf ein neues Level gehoben, auch wenn ich es wegen einer Verletzung schließlich irgendwann aufgegeben habe.
Zu meiner Studienzeit habe ich anfänglich auch viel Sport gemacht. Zeitgleich wurde mein Essverhalten immer obsessiver. Ongleich immernoch lecker, habe ich micht nicht mehr wohlgefühlt. Während dem Studium habe ich auch keinen Anschluss mehr gefunden. Als ich in eine kleine Wohnung zog, mit einer winizigen Küche, konnte ich nicht mehr so leben wie zuvor. Kurz vor dem Ende meines Bachelors fand ich mich in einer sehr schwierige Phase wieder als ich krank wurde und über ein Jahr keine Energie mehr zu studieren, Sport zu machen, zu kochen oder mich irgendwie richtig zu ernähren. Ich habe mich in dieser Zeit fast ausschließlich von Schokolade ernährt! Unglaublich genug, davon wurde ich nicht dick!
Nachdem die Erkrankung besiegt war, suchte ich mir professionelle Unterstützung, um mein Leben wieder in Angriff zu nehmen. Gleichzeitig habe ich angefangen wieder zu kochen. Und zwar von Ground zero mit den simpelsten Rezepten begonnen, die so wenig Energie von mir benötigen wie möglich. Ganz langsam habe ich mir so eine gesunde Ernährung aufgebaut. Dabei habe ich darauf geachtet, das Wohlbefinden, dass ich verloren hatte und durch Schokolade wiederbekommen hatte nicht zu verlieren. Und bum! 35KG zugenommen!
Aber ich habe mir unerschütterlich gesagt, ich muss lernen dieses Lebensgefühl gesund umzusetzen und rausfinden wie ich trotzdem abnehemen kann. Wohlbefinden aufzugeben kann schließlich nicht dazu führen, dass ich mich wohler in meine Körper fühle. Und zu der Zeit hieß Abnehmen nunmal Verzicht und weniger Essen. Aber Wohlbefinden aufzuopfern war für mich einfach keine Option mehr! Schließlich habe ich es ja geschafft wieder abzunehmen, aber wie nur? Ein zentrale Aspekt war sicherlich das Motto: Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist essen auch nicht die Lösung. Essen ohne Befriedigung und Sattheit war aber auch noch nie eine Lösung für irgendwas.
In anderen Wort, oftmals haben wir verlernt auf ein intuitives Hunger und Sättigungsgefühl zu vertrauen und den Impulsen, was wir essen sollten, zu misstrauen. Grade aktuelle Gesundheitsinformationen sorgen oftmals dafür, dass dieses Misstrauen wächst. Auch, wenn der Impuls 4 Tafeln Schokolade zu essen vermutlich nicht der Gesündeste ist, muss man den Impuls dennoch ernstnehmen und reflektieren. So ähnlich ist es auch, wenn wir essen, ohne Hunger zu haben. Es gibt so viele Motive zu essen, aber wenn man zu häufig nicht auf seine Hunger- und Sättigungsgrenzen hört, nimmt man eben früher oder später zu. Ich stelle mir daher oft die Frage, welches Verhalten, welches Lebensmittel, welche Kochmethode usw. dazu führt, dass ich möglichst lange satt bin. Oder welche Stimmung führt jetzt grade dazu, dass ich essen will, ohne Hunger zu haben?
Schlussendlich, bin ich der Überzeugung, dass Selbsteinfühlungsvermögen, der Unterschied zwischen physischem Hunger und anderen Dingen nach denen wir Hungern, Selbstreflexion, Genuss und Legalisierung von Lebensmitteln sowie ein entspannter Umgang der Schlüssel zum Erfolg ist. Im Grunde tendieren wir alle zu einer Ernährung, die für uns individuell gesund ist. Manchmal sind diese Impulse allerdings verlernt worden. Es hat für mich einige Zeit gedauert, bis ich mein Verhalten konsequent auf diese Weise nach mir selbst ausrichten konnte. Aber mein Gewicht folgte und hat sich verändert, ohne dass ich es gemerkt hätte, wenn ich mich im Rahmen eine Praktikums nicht wiegen hätte müssen. Ich habe es nicht bemerkt, einfach weil ich mich schon wohlgefühlt habe und nicht extra Aufwand betrieben habe. Und das kann ich dir auch beibringen. Dabei kann jeder noch was über sich selbst lernen, grade weil die Herausforderung eben nicht ist etwas zu erreichen, sondern alltäglich sein verhalten anders zu steuern und sich immerwieder zu hinterfragen. Es kann anstrengend sein, diese innerliche Konsistenz aufrechtzuerhalten und das kontinuierlich ins eigene Verhalten ausstrahlen zu lassen. Aber dazu ist es eben nötig sich immer wieder in Einklang mit sich selbst zu bringen, wenn eventuelle Widerstände und Störungen auftauchen.
Ausbildung:
Sommer 2022 | Bachelor of Science Abschluss: Ernährungswissenschaften an der TU München. Thesis: Systematischer Review und Charakterisierung von Metabolischen Veränderungen in Anorexia Nervosa |
Winter 2022 | HiWi am Lehrstuhl für Marketing und Konsumforschung für ein Semester. |
Frühling 2023 | Ernährungsberater, DGE: Abschluss des Zertifikationslehrgangs der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Abschlussarbeit: Designen eines Kurses über intuitive Ernährung, emotionales Essen und Stressessen mit Literaturreview. |
Sommer 2023 | Praktikum am Lehrstuhl Publik Health and Nutrition, TUM. (8 Wochen) Schwerpunkte: Sozioökonomischer Status, Bayrische Verzehrsstudie, Codierung von Lebensmitteldatenbanken |
Seit dem Wintersemester 2022 | Master of Science Studium: Nutrition and Biomedicine an der TU München, Abschlussziel Anfang 2025. Thesis: Psychologische Selbstregulation als Ansatz in der Ernährungstherapie (Vorläufiger Titel) |
Absicht nach dem Master | Doktor auf dem Gebiet der Ernährungspsychologie, Schwerpunkt Psychotherapeutische Behandlung von Adipositas |